Sehr geehrte Aktionärinnen,
Sehr geehrte Aktionäre
Valora ist auf dem Weg der Erholung. Wir haben 2021 mit einem EBIT von CHF 30.3 Mio. erfolgreich abgeschlossen und damit die noch vor der Omikron-Welle kommunizierte Ergebniserwartung voll erfüllt. Und es ist uns auch gelungen, zu einem positiven Konzernergebnis (CHF 8.3 Mio.) zurückzukehren. Diese Entwicklung zeigt, dass unsere Foodvenience-Strategie richtig ist und über ein hohes Wertschöpfungspotenzial verfügt.
Wir haben 2021 dank Impffortschritt und Lockerungen klare Hinweise auf eine Normalisierung gesehen. Das lässt erahnen, wie sich das Geschäft entwickeln wird, wenn keine wesentlichen Coronarestriktionen mehr notwendig sind. Mit unserem strategischen Fokus auf Food sind wir bestens auf weiteres Wachstum ausgerichtet. Nach dem harten Lockdown von Januar und Februar ist der Food-Umsatz dreimal so stark gewachsen wie der gesamte Aussenumsatz. Ebenso hat die Food-Service-Division klar aufgeholt mit entsprechender Hebelwirkung auf die Profitabilität und einem EBIT, das deutlich über dem Break-even lag.
Auch im vergangenen Jahr haben wir kostendiszipliniert gearbeitet und auf unsere Investitionsausgaben geachtet. Mit dem Net Working Capital sind wir weiterhin fokussiert umgegangen. Dadurch und dank einem soliden EBITDA von CHF 95.5 Mio. haben wir einen Free Cashflow von CHF 25.1 Mio. erwirtschaftet.
Valora ist nicht nur mit ihrem Geschäft gut positioniert, sondern verfügt auch über eine solide Bilanz mit einer verbesserten Eigenkapitalquote vor Mietverbindlichkeiten von 51.0 % und einer stabilen Nettoverschuldung (31.12.2021: CHF 209.3 Mio.). Dazu haben Sie, geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre, auch Ihren persönlichen Beitrag geleistet, indem Sie an der Generalversammlung 2021 einem Dividendenverzicht zugestimmt haben. Damit haben Sie ganz direkt dazu beigetragen, dass das Unternehmen in dieser unsicheren Zeit die volle strategische Handlungsfreiheit wahren konnte. Dafür sind wir Ihnen dankbar. Die von Ihnen im Rahmen der Kapitalerhöhung vom November 2020 ermöglichten zusätzlichen Mittel von CHF 70 Mio. stehen nach wie vor in vollem Umfang für weitere strategische Projekte zur Verfügung.
Mit der Umsetzung unserer Strategie sind wir 2021 gut vorangekommen: Die Akquisition des deutschen Snack-Profis Back-Factory war dabei ein grosser Meilenstein. Dadurch sind wir nicht nur stärker in Innenstädten vertreten, sondern gemessen am Vorkrisenniveau neu unter den fünf grössten Gastro-Unternehmen Deutschlands. Neben attraktiven Standorten abseits der Pendlerströme profitieren wir auch von signifikanten Synergien. Gleiches gilt für die neue Partnerschaft mit Moveri, mit der wir unser Schweizer Tankstellengeschäft unter der Marke avec verdoppeln.
Die SBB-Umbauten haben wir weiter vorangetrieben und können im Geschäftsverlauf der bereits umgebauten Verkaufsstellen wichtige Erfolge vermelden. Der Food-Umsatz ist dort zwischen März und Dezember 2021 im Vergleich zu noch nicht umgebauten Standorten überproportional gestiegen. Schliesslich haben wir auch unsere Angebotsverfügbarkeit ausgebaut – einerseits über autonome Self-Checkout-Lösungen, anderseits über das Automatengeschäft, in das wir im Dezember 2021 eingestiegen sind. So können wir 24/7 für die Kundinnen und Kunden da sein.
Das alles möglich gemacht haben die mehr als 15 000 Mitarbeitenden in unserem Netzwerk. Trotz coronabedingter Herausforderungen haben sie sich mit viel Leidenschaft dafür eingesetzt, dass wir unsere Ziele erreichen.
Gemeinsam haben wir 2021 viel geschafft und die Zeichen für eine rasche, markante Erholung stehen gut. Die Entwicklung, die wir 2021 gesehen haben, dürfte sich mit Aufhebung der wesentlichen Einschränkungen fortsetzen. Für das Geschäftsjahr 2022 erwarten wir daher trotz rauem Start weiterhin ein EBIT von CHF 70 Mio. (+/– ~10 %). Wir wollen dabei alles daran setzen, dass auch Sie als Aktionärinnen und Aktionäre vom Aufschwung profitieren werden. Ebenso bestätigen wir unseren längerfristigen, ursprünglich für 2025 gegebenen Ausblick, wobei wir aber die operativen Ziele aufgrund der Pandemie voraussichtlich 18 bis 24 Monate später erreichen werden.
Als klares Zeichen der Zuversicht bezüglich der künftigen Geschäftsentwicklung von Valora beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung 2022, insgesamt CHF 3.00 brutto pro dividendenberechtigte Aktie auszuschütten. Zum Schutz der Aktionärinnen und Aktionäre sowie der Mitarbeitenden wird an der Generalversammlung allerdings erneut – und hoffentlich zum letzten Mal – keine physische Teilnahme möglich sein. Sie haben, wie bereits gewohnt, die Möglichkeit, Ihr Stimmrecht über den unabhängigen Stimmrechtsvertreter auszuüben.
Dafür, dass Sie uns auch während der Krise jederzeit zur Seite standen, sind wir Ihnen tief verbunden. Mit Ihrer Unterstützung und jener der überaus engagierten Mitarbeitenden wird Valora das Beste aus der anstehenden Erholungsphase herausholen können. So blicken wir mit Zuversicht in die Zukunft. Danke!
Mit den besten Grüssen
Franz Julen
Präsident des Verwaltungsrats
Michael Mueller
CEO
Goodbye des Präsidenten
Nach 15 Jahren im Verwaltungsrat, davon fünf Jahre als Präsident, ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, mich zu verabschieden. Weil ich weiss, dass Valora in guter Verfassung ist, Verwaltungsrat und Management stark aufgestellt sind und wir über einen klaren Plan für die Zukunft verfügen.
Gemeinsam mit Verwaltungsrat, Management und all den grossartigen Menschen im Valora Netzwerk durfte ich eine riesige Transformation vorantreiben. Mit der Digitalisierung und dem enormen Wandel der Medienlandschaft haben wir das Unternehmen neu erfunden. Wir haben Valora über diverse Verkäufe, Zukäufe und den Ausbau des Food-Geschäfts darauf fokussiert, wofür sie heute steht: Foodvenience. Richtungsweisend waren für mich unter anderem die Akquisitionen von Ditsch und BackWerk, der Gewinn der SBB-Ausschreibung und natürlich zahlreiche Innovationen wie die avec box. Dank ihrem resilienten Geschäftsmodell hat Valora auch die Pandemie bisher gut überstanden. Darauf dürfen wir alle stolz sein.
Ich freue mich sehr, dass wir mit Sascha Zahnd, bisheriger Vizepräsident, eine starke Führungspersönlichkeit zur Wahl als meinen Nachfolger vorschlagen können. Er kennt Valora, er kann Retail, er versteht Produktion und er ist ein Digitalisierungspionier, der Valora gemeinsam mit dem Management strategisch weiterentwickeln wird.
Zum Schluss bedanke ich mich ganz herzlich. Bei allen Mitarbeitenden für ihren leidenschaftlichen Einsatz. Bei Management und Verwaltungsrat für die ausgezeichnete, inspirierende Zusammenarbeit. Und bei Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihr grosses Vertrauen!
Alles Gute und bleiben Sie gesund
Ihr Franz Julen