Ziele für
nachhaltige
Entwicklung
Ziel 2: Kein Hunger
Ziel 12: Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster

Products

Ökologische und faire Produkte

Die Auswahl der Produkte in den Verkaufsstellen ist der grösste Hebel, den Valora im Bereich Nachhaltigkeit hat. Dies aufgrund der grossen ökologischen und sozialen Auswirkungen bei Rohstoffherstellung, Verarbeitung und Lieferung.

Valora will ihrer Kundschaft ökologische und faire Produkte schmackhaft machen, ohne sie zu bevormunden. Ein attraktives veganes Angebot etwa vermindert die Nachfrage nach tierischen Produkten und die Auswirkungen von Tierhaltung und Futtermittelherstellung. Zusätzlich reduzieren anerkannte Labels und Mindestkriterien im Einkauf negative ökologische und soziale Auswirkungen.

Die Verantwortung für das attraktive Angebot an ökologischen und fairen Produkten liegt gleichermassen bei Produktentwicklung, Category Management und Einkauf. Die direktesten Einflussmöglichkeiten hat Valora bei selbst hergestellten Produkten und Eigenmarken.

Bewertung

Valora setzt beim gesamten Eigenmarken-Kaffee zu 100 % auf Fairtrade-Bohnen – rund 2000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern profitieren davon. Insbesondere die Food-Service-Formate haben zudem Nachhaltigkeitsaspekte in die Produktentwicklung integriert: Sie experimentieren mit alternativen Zutaten und bieten konsequent vegane Optionen an. Im Non-Food-Bereich setzt Valora mit Mindestanforderungen bei der Produktion des ok.– Schirms und der Lancierung des Verleih-Schirms Akzente.
Dennoch bleiben Veränderungen wie Mindestanforderungen in der Lieferkette eine Herausforderung – vor allem bei Produkten aus dem globalen Süden.

Ausblick

Neue Regulierungen zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht in Lieferketten erfordern weitere Mindestanforderungen und die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Lieferfirmen. Dafür entwickelt Valora 2022 mit den verschiedenen Geschäftsbereichen konkrete Managementansätze. In der Sortimentsgestaltung werden zudem weiterhin nachhaltige Produkte aufgenommen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf das vegane Angebot gelegt. 

Ausgewählte Massnahmen
Status
Fortschritt 2021
Plan 2022
Fairtrade-Kaffee – Das Fairtrade-Label schützt die Kooperativen der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen durch einen festgelegten Mindestpreis vor Marktpreisschwankungen und stellt faire Arbeitsbedingungen sicher.
Verwendung von 100 % Fairtrade-Bohnen beim gesamten Eigenmarken-Kaffee (entspricht gruppenweit fast dem kompletten Kaffeeabsatz*).

Umstellung auf Fairtrade-Kaffee beim 2021 übernommenen Systemgastronomen Back-Factory Mitte 2022.

Eier aus Boden- oder Freilandhaltung – Gegenüber The Humane League besteht die Verpflichtung, nur noch Produkte mit Eiern aus Boden- oder Freilandhaltung anzubieten.

Sortimentsbereinigung bei Back-Factory nach der Übernahme. Vollständige Erfüllung der Verpflichtung seit 2020.

Weiterhin vollständige Erfüllung der Verpflichtung.

Labels – Durch die Verwendung von Fisch mit MSC-Label wird eine nachhaltige Fischerei sichergestellt und eine Überfischung der Meere vermieden. Das Bio-Label verlangt Mindestanforderungen in Bereichen wie Düngemittel, Pflanzenschutz und Inhaltsstoffe.

MSC-Zertifizierung aller Verkaufsstellen der Formate Brezelkönig und Caffè Spettacolo in der Schweiz erneuert. Einführung einer Bio-Apfelschorle der Eigenmarke ok.–. Dediziertes Bio-Regal in mehreren Verkaufsstellen in der Westschweiz.

Umstellung aller Bananen bei Retail Schweiz auf Fairtrade. Prüfung einer Umstellung der ok.– Nüsse auf Fairtrade.

Sharing-Modelle – Eine eigene Sharing-Plattform ermöglicht den gebührenpflichtigen Verleih von Produkten inklusive Retournierung in der gewünschten Verkaufsstelle.

3 119 Ausleihen eines nachhaltig hergestellten Regenschirms im Schweizer Retail-Netzwerk. Weiterhin Vermietung von Chimpy-Powerbanks zum Aufladen von Handys.

Intensivierung der Marketing-Massnahmen für den Leihschirm.

Veganes und vegetarisches Angebot – Durch ein attraktives veganes und vegetarisches Angebot fällt es Kundinnen und Kunden leichter, auf tierische Produkte zu verzichten. So werden Bedürfnisse der Kundschaft befriedigt und gleichzeitig negative ökologische Auswirkungen von Tierhaltung und Futtermittelherstellung vermieden.

Breites Angebot bei Caffè Spettacolo und BackWerk; von Natur aus vegane unbelegte Laugenbackwaren bei Brezelkönig und Ditsch; diverse Kreationen mit Fleischersatzprodukten bei Brezelkönig. Umstellung der ok.– Goodies auf eine vegane Rezeptur. Teilnahme am Veganuary mit avec, Brezelkönig, Caffè Spettacolo. Ausbau des fleischlosen Sandwich- und Salatangebots bei Retail.

Ausdehnung der Teilnahme an der Veganuary-Kampagne auf Ditsch. Einführung neuer Produkte bei avec in der Schweiz im Rahmen der Kampagne.
Weiterer Ausbau des veganen und vegetarischen Angebots in Retail-Formaten.

ok.– Schirm – Valora fordert Mindestanforderungen bei der Produktion ein und entwickelt eine nachhaltigere Version des Bestsellers.

Valora fordert standardisierte Audits (gemäss amfori BSCI) von Herstellungsbetrieben der Schirme ein.

Einführung einer nachhaltigeren Version des ok.– Schirms aus rezykliertem Kunststoff mit PFC-freier Imprägnierung.

Lieferkettenmanagement – Valora verankert die Nachhaltigkeit bei ihren Lieferfirmen durch den Valora Business Partner Code of Conduct und verlangt Nachweise über standardisierte Audits bei Produkten aus Asien. Weitere Kriterien werden auf Basis eines risikobasierten Ansatzes in Einkaufsentscheide und Lieferbeziehungen einbezogen.

Durchführung einer Footprint-Analyse zur Identifikation der ökologischen und sozialen Hotspots in der Lieferkette. Start eines Zielsetzungsprozesses, um Klimarisiken in der Lieferkette zu reduzieren. 
Business Partner Code of Conduct ist Vertragsbestandteil bei grösseren Neuverträgen.

Gap-Analyse zur neuen Gesetzgebung in der EU und der Schweiz. 
Ausarbeitung des Managementansatzes und von Mindestkriterien. Intensivierung der Zusammenarbeit mit Lieferfirmen zu ökologischen und sozialen Risiken.

* Starbucks verwendet die eigenen C.A.F.É.-Standards für die Sicherstellung sozialer und ökologischer Anbaubedingungen. Die Starbucks-Kaffeestationen in manchen Retail-Verkaufsstellen verfügen daher über kein Fairtrade-Label. Back-Factory ist noch nicht Teil der Erhebung.

Ziele für
nachhaltige
Entwicklung
Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen

Products

Healthy Choices

Valora will den Kundinnen und Kunden die Möglichkeit bieten, den Hunger mit gesunden Produkten zu stillen – auch wenn Tabak und zuckerhaltige Getränke umsatzstarker Bestandteil des Sortiments bleiben.

Im Food-Service-Bereich bestimmt Valora die Rezepturen selbst und kann Produkte unter Berücksichtigung einer ausgewogenen Ernährung entwickeln. Im Retail-Geschäft liegt der Hebel vor allem bei der Auswahl der Produkte, also beim Category Management. In der Laugenbackwaren-Produktion ist neben der Produktentwicklung auch das Qualitätsmanagement für die Lebensmittelsicherheit zentral.

Bewertung

Insbesondere die Food-Service-Formate setzen sich intensiv mit gesunden Alternativen auseinander und passen Produkte gezielt an. Die Ansätze sind dabei formatspezifisch und von Einzelpersonen in der Sortimentsgestaltung abhängig. Im Convenience- Geschäft spiegelt sich die neue Ausrichtung der Valora Gruppe hin zu mehr Food und Frische in einem wachsenden Angebot an gesunden Produkten zum Sofortverzehr wider.

Ausblick

Mittelfristig verstärkt Valora den gruppenweiten Wandel zu einem gesünderen Produktangebot. Ebenso werden formatübergreifende Empfehlungen für den Umgang mit Zusatzstoffen, Zucker, Fett und Salz entwickelt.

1 Weitere Klimaauswirkungen in der Lieferkette werden durch Massnahmen in der Säule «Products» reduziert.

Ausgewählte Massnahmen
Status
Fortschritt 2021
Plan 2022

Auditierte Lebensmittelsicherheit – Die zwei grössten Produktionsbetriebe Oranienbaum und Mainz werden nach IFS und BRC Standards zertifiziert. Die Produktionsstätte in Cincinnati ist seit 2017 SQF zertifiziert.

Erfolgreiche angekündigte und unangekündigte Audits; Erneuerung der Zertifizierungen.

Weitere jährliche Audits und Optimierung der Lebensmittelsicherheit.

Angebotsanpassungen – Valora überprüft Angebot und Akzeptanz gesünderer Alternativen kontinuierlich. Zudem richtet sie ein Augenmerk auf die angebotenen Portionsgrössen.

Ausweitung eines gesunden Snacking-Angebots in 567 Retail-Verkaufsstellen in der Schweiz (Vorjahr 525).

Kontinuierliche Überprüfung weiterer gesunder Alternativen.

Frischeangebot – In neuen Formatkonzepten spielt Frische eine immer grössere Rolle und wird im Rahmen von Angebotsüberarbeitungen weiter ausgebaut.

Ausbau des Frischeangebots im Bereich Salate und Sandwiches bei Retail Schweiz unter dem neuen Auftritt «Ready to go» – inklusive Lancierung neuer veganer und proteinreicher Sandwiches. 
Neue BackWerk Standorte mit Saftbar und neuen Säften. Bereinigung des BackWerk Sortiments.

Neues Konzept für das Früchte- und Gemüseangebot in avec Verkaufsstellen.
Weiterer Rollout der Saftbar-Module bei BackWerk.

Ziele für
nachhaltige
Entwicklung
Ziel 12: Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster

Products

Verpackungen

Verpackungen schützen Produkte und helfen dabei, Food Waste zu vermeiden. Sie sind aber nur kurz von Nutzen und werden schnell zu Abfall. Vermeiden, Reduzieren, Wiederverwenden lautet deshalb der Nachhaltigkeitsansatz von Valora. Er gilt überall da, wo Verpackungen eingesetzt werden – in der Produktion, in der Logistik, beim Verkauf und während des Konsums.

Konkret setzen Einkauf und Category Management von Valora zunehmend auf leichtere Verpackungen aus nachhaltigen Materialien mit hohem Rezyklatanteil. Vertrieb und Marketing ermutigen die Kundschaft zudem, To-Go-Verpackungen wie Plastiktüten und Einwegkaffeebecher zu reduzieren.

Bewertung

Mit der Umstellung auf leichtere Flaschen mit rPET-Anteil bei der Eigenmarke ok.– kann Valora fast 80 % CO2 pro Kunststoffflasche und 1.9 Kilogramm Rohöl pro Kilogramm PET einsparen. Auch bei den Plastiktaschen wurden – teilweise aufgrund neuer Regulierungen – bereits wirkungsvolle Massnahmen umgesetzt. Bei den Einwegbechern bieten die Valora Formate flächendeckend Alternativen, die auch incentiviert werden. Die Nutzung von Mehrwegbechern ist aktuell mit 2.4 % allerdings noch gering – zu bequem ist für viele Kundinnen und Kunden die Einweglösung.
Weiteres Verbesserungspotenzial besteht zudem bei den Verpackungen von Fremdprodukten.

Ausblick

Die Massnahmen werden fortgesetzt und besonders im Bereich Mehrweg noch intensiviert. Auch in Zukunft entscheidet Valora auf Grundlage von Lebenszyklusanalysen, bei welchen Produkten und Verpackungen auf Kunststoffe nicht vollständig verzichtet wird.

In Deutschland sind Testläufe mit verschiedenen Anbietern geplant, um sich auf die ab 1. Januar 2023 geltende Pflicht zum Angebot von Mehrweg vorzubereiten.

Ausgewählte Massnahmen
Status
Fortschritt 2021
Plan 2022

Flaschen aus rPET – Bei den Flaschen der Eigenmarke ok.– setzt Valora rezykliertes PET (rPET) ein und reduziert das Gewicht.

Umstellung auf 100 % rPET bei ok.– Mineralwasser und 30 bis 35 % rPET bei ok.– Eistee und Fruchtsaft. Einsparung von etwa 200 Tonnen CO2 dank dieser Massnahme.

Massnahme abgeschlossen.

Plastiktaschen – Für Plastiktaschen wird in den Verkaufsstellen eine Gebühr erhoben. Wo möglich, sind die Plastiktaschen aus rezyklierten Materialien. Diese haben geringere Umweltauswirkungen als Papiertragetaschen. Die Kundschaft wird zudem zur Mehrfachnutzung der Taschen ermutigt.

Wechsel auf Taschen aus rezyklierten Materialien bei Retail Schweiz. Wechsel auf Papiertragetaschen bei Retail Deutschland aufgrund der in Deutschland geltenden Regulierung.

Wechsel auf Recycling-Taschen bei Retail Österreich sobald die Lagerware aufgebraucht ist.

Förderung von Mehrwegbechern – Durch Rabatte bzw. kostenlose Upgrades bei der Verwendung eines Mehrwegbechers schaffen die Valora Formate Nutzungsanreize. Mehrwegbecher werde in den Verkaufsstellen angeboten und aktiv beworben. Digital unterstützte Pfandsysteme ermöglichen die Rückgabe von Mehrwegbechern.

Steigerung des Anteils der Mehrwegbecher-Nutzung von 2.0 auf 2.4 % der ausgeschenkten Warmgetränke zum Mitnehmen. Nach Retail Schweiz und der gesamten Division Food Service: Einführung von Rabatten oder Upgrades für die Nutzung von Mehrwegbechern bei Retail Deutschland. Erfolgreiche Pilotierung eines digitalen Pfandsystems für Mehrwegbecher bei Food Service Schweiz und Deutschland.

Kontinuierliche Aufmerksamkeitskampagnen zur Motivation für die Mehrwegbechernutzung. 
Pilotierung eines digitalen Pfandsystems bei BackWerk Deutschland.
Entscheid über Rollout eines Mehrwegsystems mit dezentraler Rückgabemöglichkeit bei Food Service.

Condimente – In den Verkaufsstellen wird auf ökologisch optimierte Einwegbecher, Rührstäbchen und Einwegbesteck umgestellt.

Einsatz von Single-Wall-Einwegbechern aus PEFC- oder FSC-zertifizierten Rohstoffen sowie Rührstäbchen aus Holz. Teilweise Umstellung des Einwegbestecks von Plastik auf Holz.

Prüfung, wo die kostenlose Abgabe von Einwegbesteck eingestellt werden kann.

Kassenbons – Die Umstellung auf FSC- zertifiziertes Papier ohne chemische Farbentwickler ermöglicht Recycling. Ausserdem wird auf den automatischen Druck des Kassenbons verzichtet.

Erfolgreicher Test des neuen Papiers bei Retail Schweiz. Wechsel der Standardeinstellung bei Retail Schweiz, um Kassenbons nur bei Bedarf zu drucken.

Rollout des neuen Papiers bei Retail Schweiz.
Rollout des digitalen Kassenbons bei Food Service Deutschland.